Auf der Rückfahrt von unserem Urlaub haben wir an der Weinstrasse auf dem Bioland Weingut Isegrim-Hof eine Weinprobe gemacht.
Wie ich erst vor einiger Zeit gelernt habe, werden Weine in der Regel mit Schweine-Gelatine geklärt. Auch Bio-Weine dürfen auf diese Weise geklärt werden und dabei muss selbst bei Bioland-Weinen die Gelatine nicht zwingend von Bioschweinen sein, weil diese offenbar schwer zu bekommen ist. Das ist aus Sicht einer Veganerin natürlich keine gute Sache und seither bin ich auf der Suche nach veganen Weinen.
Herr Wolf vom Isegrim-Hof scheint ein überzeugter Öko-Weinbauer zu sein und ist zudem ein auf Anhieb sympatischer Mensch. Er zeigte uns sein Sortiment, ließ uns seine Weine kosten und beantwortete geduldig unsere Fragen zum Bioanbau und zur Klärung von Weinen. Die Isegrim-Weine werden nicht mit Gelatine geklärt. Hierfür ist auch keine Alternative erforderlich. Der Wein kann offensichtlich ausgebaut werden, ohne dass er nachträglich geklärt werden muss. ‚Der Wein kann durch die Klärung geschmacklich abgerundet werden‘, erklärt er uns. Muss aber offensichtlich nicht, denn die Weine sind sehr lecker.
Auf dem Isegrim-Hof wird bereits seit 1984 Biowein angebaut. Am Anfang war die Zusammenarbeit mit den anderen Weinbauern im Dorf gar nicht so einfach, erzählt uns Herr Wolf. Die Vorbehalte der konventionell arbeitenden Kollegen waren groß und man befürchtete unter anderem, dass Schädlinge von den Bioreben auf die Nachbargrundstücke übertreten könnten. Mittlerweile, so Herr Wolf, ist das kein Thema mehr. Der Bio-Weinbau ist im Dorf anerkannt. Hilfreich war dabei auch die Verkleinerung von Grundstücksgrenzen durch Zusammenlegung von kleinen Parzellen zu größeren zusammenhängenden Grundstücken. Damit konnte auch das Problem der Biobauern durch herüberwehende Pflanzenschutzmittel verringert werden. Eine 100%ige Abgrenzung von den z.B. Pestizide sprühenden Nachbarn gibt es (natürlich) jedoch nicht.
Unsere Ausbeute ist eine Kiste trockener Riesling und eine Kiste Auxerois. ‚Unsere Rieslingweine sind nicht säurebetont, aber strukturiert, von feiner Pfirsischfrucht in der Nase und nachhaltig fruchtigem Abgang‘. Das können wir nur bestätigen – sehr lecker.
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Super! Danke für den Tipp!!!
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Die wenigsten Bioweine auch Konventionelle werden mit „Schweinegelatine“ geschönt!
Oenologe
Sowohl bei konventionellen, als auch bei Bioweinen ist der Einsatz von Gelatine für den Verbraucher wegen der fehlenden Deklarationspflicht schwer zu erkennen. Und auch im Handel wissen die Verkäufer meist nichts dazu.
Aber ich hatte schon den Eindruck, dass Ökowinzer öfter ohne diese Mittel produzieren, als konventionell arbeitende. Durch weitere Gespräche mit Winzern habe ich den Eindruck, dass Winzer oder Genossenschaften, die den Lebensmittel beliefern, wegen der gewünschten Lieferzeiten solche Mittel fast zum Einsatz bringen müssen. Ich war zuletzt auf dem Bärenhof und überrascht, dass der Wein dort ohne solche Mittel ausgebaut wird.
http://goveggiegogreen.wordpress.com/2012/10/27/veganer-wein-vom-barenhof-in-ungstein-an-der-weinstrasse/
Ich habe mit Interesse ihre Seite gelesen? Setzen die Winzer der Weinstrasse bereits Blattdüngung ein? Ist das ökologisch sinnvoller als Wurzeldüngung?