Buchrezension ‚Die vegane Kochschule‘ von Sebastian Copien

„Die vegane Kochschule“ von Sebastian Copien ist eine sehr gelungenen Mischung aus Kochschule und Kochbuch, aus moderner und traditioneller Küche, aus Theorie und Praxis, aus Information und Inspiration – das macht es zu einem besonderem Kochbuch.

Es ist kürzlich im Christian Verlag erschienen und hat mich auf Anhieb begeistert.

Die wesentlichen Aspekte der persönlichen Ernährungsphilosophie von Sebastian Copien sind im gesamten Buch spürbar:

  • Saisonale und regionale Produkte, möglichst in Bioqualität, am besten direkt vom Feld
  • Freude am Kochen und Essen
  • Wertschätzung der Lebensmittel, der Produzenten und der Menschen, für die und mit denen er kocht

Auch das unterscheidet dieses Buch von anderen Kochschulen/Kochbüchern und gefällt mir besonders: mit Freude kochen und essen!

Gestaltung und Aufmachung

Der Buchumschlag, in einem frischen Türkis gehalten, wird auseinander geklappt, zu einem übersichtlichen Saisonkalender. Den kann man auch als solchen verwenden, denn der darunter liegende stabile Kartoneinband hat das gleiche schöne Design. Die einzelnen Kapitel sind auf jeder Seite farblich markiert, so dass man sich schnell im Buch orientieren kann. Es enthält außerdem 2 schöne Bänder als Lesezeichen. Die Fotos von Hansi Heckair spiegeln mit puren, frischen Gemüsen und kreativen Rezeptbildern die Küche von Sebastien Copien wieder und machen Lust auf’s Nachkochen.

Inhalt

Das Buch ist in die Hauptkapitel „Meine vegane Küche“ (8 Seiten), „Warenkunde & Küchenpraxis“ (38 Seiten) und „Rezepte“ (90 Seiten) aufgeteilt.

Unter „Meine vegane Küche“ beschreibt Sebastian seine Ernährungsphiliosphie und seine Begeisterung für die Zubereitung von leckeren und gesunden Speisen. Man erfährt etwas über den Anbau von Gemüse, über die Versorgung mit Nährstoffen, über Aromen, Röstaromen, Farben, Optik und die Vielfalt einer veganen Küche.

In Warenkunde & Küchepraxis geht es zum einen um Basiszutaten und Küchenausstattung und zum anderen um vegane Grundnahrungsmittel und deren Verwendung. Besonders für vegane Neulinge gibt es hier wichtige Informationen, aber auch für erfahrene Vegan-KöchInnen ist das Kapitel interessant zu lesen. Für vieles gibt Sebastian konkrete Lebensmittelempfehlungen ab, was mir sehr gut gefällt. Man erfährt, gut bebildert, wie frische Mandelmilch hergestellt wird, wie sich Sahnealternativen herstellen lassen, wodurch Eier ersetzt werden können und welche Fleischalternativen es gibt.

Der Rezepteteil“ ist für eine saisonale Küche perfekt jahreszeitlich aufgeteilt in Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter. Außerdem gibt es vorab einen Basisteil mit Rezepten für Saucen, Dips, Frühstück und Brotzeit, sowie veganisierte Klassiker wie Gulasch, Roulade, Bolognese oder Pizza.

Zu Beginn jedes Jahreszeitkapitels gibt es Informationen zu wichtigen heimischen saisonalen Gemüsesorten über Nährwerte, Anbaumöglichkeiten, gesundheitliche Aspekte und Küchentipps. Die nachfolgenden Rezepte basieren im wesentlichen auf diesen Grundgemüsen:

  • Frühling: Kohlrabi, Chicorée, Bärlauch, Spargel, Große Brennnessel
  • Sommer: Gurke, Brokkoli, Mangold und Zucchini
  • Herbst: Rote Beete, Mairübchen (komischerweise nicht im Mai 🙂 ) Bohnen und Fenchel
  • Winter: Pastinake, Rotkohl, Rosenkohl, Haferwurzel und Rettich

Ein Highlight in jeder Jahreszeit ist ein passender Smoothie – sehr schöne Idee.

Meine Rezept-Favoriten:

  • Frühling: Kohlrabifilets mit Kartoffel-Brennnessel-Pürree & Spargel-Orangen-Sahne
  • Sommer: Sesamkartoffeln & Grillpaprika mit Bohnenpüree & Paprika-Chermoula
  • Herbst: Linsensalat auf Kürbispüree mit Kräuterseitlingen
  • Winter: Glasierter Tempeh mit Kartoffelplätzchen, Ofengemüse & Ingwer-Krautsalat

Was ich mir noch wünschen würde:

  • Für eine schnelle Übersicht würde mir eine bebilderte Rezeptübersicht in jedem Kapitel gut gefallen. Ohne diese muss man sich durch’s Kapitel blättern, oder im Inhaltsverzeichnis ein entsprechendes Gericht suchen.
  • Das Inhaltsverzeichnis in einem Kochbuch finde ich essentiell wichtig. Mit einem Stichwort- und einem Rezeptregister ist das hier auch gut gelungen. Manchmal suche ich jedoch Rezepte zu einem Gemüse, was ich gerade im Garten habe oder was in meiner Gemüsekiste ist. Deshalb sollte ein Rezept wie „Linsensalat auf Kürbispüree mit Kräuterseiltingen“ meines Erachtens unter allen 3 Bestandteilen zu finden sein. Das ist hier leider nicht der Fall. Ich weiß, dass dies das Register deutlich verlängert, trotzdem wäre es aus meiner Sicht wünschenswert. In eBook und App spielt das natürlich keine Rolle mehr, da eine Volltextsuche zur Verfügung steht.

Fazit:

Der erste Eindruck hat nicht getrügt. Das Buch macht Freude, bietet viele Informationen und begleitet uns durch ein saisonales Jahr mit vielen kreativen Rezepten und Inspirationen. Von mir kommt sowohl für vegane Einsteiger als auch für erfahrene VeganerInnen ein eindeutiges: #empfehlenswert

Das Buch ist als Papierversion (für 29,99€) und als eBook (für 19,99€) erhältlich. Hier könnt ihr ein Blick ins Buch werfen.

Die schönen Fotos stammen von Hansi Heckmair.

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